Hallo liebe Hörer, Kosten drücken oder Wachstum treiben? Die richtige Antwort für Unternehmen in der Krise lautet: beides. Strategische Restrukturierung ist zu einem wesentlichen Thema für das Top-Management geworden – und so wird es auch bleiben
Rekordumsatz. Rekordaufträge. Und das Nettoergebnis um ein Viertel höher als im Vorjahr. Der Elektrotechnikkonzern ABB bestätigte im Geschäftsjahr 2011 eindrucksvoll sein Comeback. „Wir haben die Kosten gesenkt und die Projektausführung verbessert“, bilanziert CEO Joe Hogan: „So haben wir in einem volatilen Marktumfeld einen Rekordumsatz und solide Erträge erzielt.“
Der Erfolg des Texaners, der seine Aufgabe im Jahre 2008 angetreten hatte, ist auch ein Erfolg seines Restrukturierungsprogramms. Kaum zwei Monate nach dem Amtsantritt kündigte er einen harten Sparkurs an – und ein entschlossenes Wachstumsprogramm, das unter anderem strategisch wichtige Übernahmen vorsah. In den Monaten darauf kaufte ABB etwa den Industriemotorenhersteller Baldor für 4,2 Milliarden US-Dollar oder die Elektrotechnikfirma Thomas & Betts für 3,9 Milliarden US-Dollar.
Mit X statt V aus der Krise | Strategien umsetzen
Diese Kombination von Sparen und Wachsen ist das Kennzeichen des zeitgemäßen, strategischen Restrukturierungs-Konzepts. Bis vor wenigen Jahren galt, dass die Sanierung eines Unternehmens einer V-förmigen Kurve folgte: Die notwendigen Einschnitte bei den Kosten reduzierten zunächst den unprofitablen Umsatz, im besten Fall verdienten sich die Unternehmen so ihr künftiges Wachstum, im schlechtesten erreichte die V- Kurve niemals den aufsteigenden Teil.
Heute sollte das V durch ein X abgelöst werden. Es geht darum, das Unternehmen im Dreiklang von finanziellen, operativen und strategischen Komponenten neu auszurichten …