der Umgang mit Krisen, zumal der aktuellen in seiner Reichweite und Dimension, gehören nicht gerade zu den Selbststverständlichkeiten von Change Management. Derweil berichten aktuell Kunden über Auftragsrückgänge bis zu 60 %, andere sprechen immerhin noch von Größenordnungen von 20-30% Auftragseinbruch:
Spielt angesichts solcher Nöte so fragen in diesen Tagen bekannte Change-Berater in den einschlägigen Foren – spielt angesichts solcher Nöte Change Management für Unternehmen überhaupt noch eine Rolle? Beherrschen nicht kurzfristige Handlungsweisen wie Ausgabenstopp (hier besonders bei Beratung, Fortbildung, Interner Kommunikation und Werbung), tägliche Planprüfungen und anpassungen und Kurzarbeit für die Produktion das Feld?
In allen Gesprächen mit Top-Managern der letzten Tage und Wochen, die ich führen konnte, wird das eindeutig bejaht. Und? Es macht aus meiner Sicht auch Sinn. Kurzfristig Veränderungshebel anzusetzen, die auch kleine Wellen mitnehmen, kann den ein oder anderen Mitarbeiterarbeitsplatz retten.
Die Frage, der sich Management und Führungskräfte derzeit zurecht stellen, bleibt freilich bestehen: Mit welchen Veränderungsmaßnahmen erziele ich angesichts der Krise die größten Veränderungen. Wie rasch greifen diese Veränderungshebel? Wo laufen sie ins Leere?
Pauschale Beratungsansätze sind m.E. hier fehl am Platze. Eindeutig sind dagegen die Anforderungen:
- Der krisengetriebene Veränderungssdruck (Zeit)
- Die geforderte Entscheidungsgüte (Qualität)
- Der notwendige Einbezug von Mitarbeitern und Betriebsrat in den Entscheidungsprozess (Akzeptanz)
Change Management in der Wirtschaftskrise bekommt damit ein für viele neues, derzeit eher fachberatungsorientiertes Design. Beraterinnen und Berater fordert z.B. Dr. Michael Loebbert m.E. zurecht sind jetzt gefragt, „auch Inhalte zur Verfügung zu stellen und aktiv einzubringen.“
Doch welche Inhalte helfen jetzt weiter? Aus unseren aktuellen Erfahrungen zum gegenwärtigen Change sind es eindeutig auch kurzfristig einzusetzende Verfahren, die Veränderungsentscheidungen (z.B. Einsparungen) sicherer machen und die auch intern akzeptanzgewinnend kommuniziert werden können. Dazu zählt in diesen Zeiten ganz sicher der Change Modeler. Komplexe Ursache-Wirkungsverhältnsse werden modelliert und über das Management-Cockpit variiert. Die Beteiligung der wichtigsten Fachleute an der Modellierung wie das aus der Modellierung heraus entstehende Entscheidungsbild bilden die Grundlage für eine akzeptanzstiftende Veränderungskommunikation. Ein Beispiel aus diesen Krisentagen …
Bei den Werkzeugen für das Change Management geht es um:
- Change Tools: Warum Implementierung …
- Beschleunigung des Eingangstempos (accelerator)
- Fragen und Kritische Einwände erfassen und beantworten
- Many-to-One-Dialoge
- Identifikation von Veränderungshebeln (change modeler)…
- Change Modeler. Das Interview
- Change Management in Krisenzeiten: Change Modeler
- Begleitende Veränderungskommunikation (x-plorer)…
- Management der Implementierung (navigator)…
- Projektorganisation des Wandels (projector)…
Beratungsbeispiele, Interviews und Reportagen sollen helfen, den Einsatz der Change Tools verständlich darzustellen.
Ulrich Erik Hinsen