Kurzarbeit: Ein ideales Instrument, um Umsatzdellen auszugleichen?
Hallo liebe Hörer,
mit einer fünf vor dem Komma rechnet jetzt auch Finanzminister Peer Steinbrück. Forscher befürchten in diesen Tagen sogar, dass die Wirtschaftsleistung 2009 um sechs Prozent sinkt. Die Bundesregierung scheint bereit, über eine weitere Verlängerung des Kurzarbeitergeldes – derzeit wird es maximal 18 Monate gezahlt – zu reden. Die Weltwirtschaftskrise stellt neue Herausforderungen an das Change Management: Kurzarbeit ist derzeit eine der wichtigsten Steuerungsgrößen für krisenbetroffene Unternehmen. Allein reichen diese Maßnahmen jedoch nicht, um den aktuellen Entwicklungen wirkungsvoll zu begegnen.
Viele Unternehmungen haben bereits ihr Leasingpersonal abgebaut, den Überstundenstand reduziert und in Folge Kurzarbeit eingeführt. Geschäftsführungen und Personalleitungen sind gut beraten, sich bereits jetzt Gedanken zu machen, was nach Kurzarbeit sollte sich die wirtschaftliche Lage nicht verbessern folgt. Kurzarbeit ist ein ideales Instrument um Umsatzdellen kurzfristig auszugleichen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Mitarbeiter bleiben im Unternehmen, die finanziellen Einbußen halten sich in Grenzen, teure Kündigungskosten entfallen und beim darauf folgenden Umsatzanstieg ist sind Mitarbeiter wieder sofort in „Vollzeit“ verfügbar.
Allerdings: Zwei Nachteile hat längerfristig gesehen – Kurzarbeit dann auch: Einerseits kommt es bei längerer Dauer zu einer Verschiebung von variablen Kosten zu Fixkosten. Eine Kostenspirale fängt sich zu drehen an. Zweitens sinkt die Motivation und die Gefahr von Mobbing steigt, da jedem Mitarbeiter bewusst ist, sollte sich die Wirtschaftslage nicht bessern, Kurzarbeit der Vorbote zur Arbeitslosigkeit sein kann …
Ulrich E. Hinsen