Man nennt sie die Spitzen unserer Gesellschaft. Die Damen und Herren, letztere in den legendären Nadelstreifen, den mittlerweile lässigen offenen Kragen und die Damen in den feinen Kostümen und Perlenketten.
Aus dem entfernten Blick des Zaungastes durch die Gitter, die den herrschaftlichen Park umgeben oder durch das Schlüsselloch der Yellow Press und Paparazzi auf die High Society auf den schlanken Yachten sehen sie alle gleich aus.
Selbst ihre Gesten sind austauschbar wie das verspottete Winken der englischen Königin, das es ja auch als bewegliche kleine Figur im Kiosk neben dem Palast zu kaufen gibt.
Der Unterschied zum Beispiel im Erleben dieses künstlichen Winkens der Plastikfigur zur Realität ist selbst bei aller Mühe und gutem Willen des Betrachters marginal.
Folgt man diesem Gedanken, die Spitzen seien alle gleich, ähneln sich und das Unterscheidungsmerkmal beispielsweise der Herren der Spitzen unserer Gesellschaft ist vielleicht nur ihr Bauchumfang, so wird man fündig.
Wer hätte das gedacht?
Die Spitzen sind alle im Superlativ… oder sagen wir mal lieber im Super-Relativ.
Oft kommen sie von Eliteuniversitäten und haben Prädikatsexamina. Die Doktorwürde ist so selbstverständlich wie das gebügelte Hemd oder das elegante Kostüm. Es gehört dazu. Austauschbar und gelegentlich an der Ecke preiswert eingekauft wie ein Paar Manschettenknöpfe geschmückt mit Glaskopien blauer Saphire …
Kurt Steffenhagen | ManagementRadio