Hallo liebe Hörer, wenn David Soleimani einen Kunden überzeugt hat, muss es schnell gehen. Seit 24 Jahren verkauft der klein gewachsene New Yorker nun schon Autos. Davor war er Boxer. Soleimani weiß, wie amerikanische Autokäufer ticken. „Die meisten spazieren hier rein und wollen das binnen einer Stunde mitnehmen“, sagt Soleimani. Dann muss der frisch verkaufte Wagen rasch runter vom Dach des Volkswagen-Autohauses an der elften Avenue in Manhattan, rein in die Werkstatt im vierten Stock. Die letzten Klebefolien weg, noch einmal auf Hochglanz polieren und raus zum Kunden.
Seit einem halben Jahr ist Soleimani jetzt General Sales Manager beim Volkswagen-Händler Open Road in Manhattan. Bevor er kam, habe VW dort im Schnitt 40 Autos verkauft, sagt er. Er brachte allein im April 76 an den Mann. Ein Modell läuft besonders gut. „Ich verkaufe einen Golf am Tag“, sagt Soleimani, „mindestens.“ Der Golf sei sein Champ.
Eigentlich eine klare Sache: ein europäisches Auto, verkauft in den USA. So wie Tausende andere an jedem Globalisierungsalltag. Doch bevor ein Golf in den USA verkauft werden kann, muss er viele Hürden nehmen. So wie die meisten Güter, die in beiden Richtungen über den Atlantik reisen. Von einem wirklich freien Handel, von einer gemeinsamen ökonomischen Arena sind die EU und die USA weit entfernt. Deswegen verhandeln beide Seiten über ein umfassendes Freihandelsabkommen. Dabei geht es um Zölle, klar, aber das größere Problem sind die vielen unterschiedlichen Standards, die in beiden Wirtschaftsräumen gelten …
Ulrich Hinsen | ManagementRadio