Hallo liebe Hörer,
„Ein Sofortprogramm jagt das andere“, stöhnen viele mittlere Führungskräfte; „Unser Top Management ist völlig abgetaucht!“, beklagen die anderen. Stellenweise wird auch der Umgangston ruppiger. Das ist verheerend, emotional wie ökonomisch. Es vereinzelt die Menschen, gibt ihnen das Gefühl, in der Stunde der Not alleine gelassen zu sein und auf ihre „Führer“ nicht zählen zu können. Doch wenn in einer Krise das Team zerfällt und jeder nur noch darauf aus ist, die eigene Haut zu retten, dann ist es vorbei. Deshalb ist es genauso wichtig wie die Liquiditätssicherung, durch gute und ehrliche Kommunikation und durch ein anständiges Vorgehen den Zusammenhalt im Unternehmen zu sichern.
Die wirtschaftskrise stellt auch neue Herausforderungen an das Change Management. Manche Unternehmen sind mit scharfen Einbrüchen konfrontiert und finden sich vom einen Monat auf den anderen in einer Situation wieder, in der sie ums nackte Überleben kämpfen. Andere sind nicht so hart betroffen, wissen, ahnen oder befürchten aber, dass die Krise auch an ihrer Branche nicht spurlos vorbeigehen wird. Sie fragen sich, wie sie sich optimal darauf vorbereiten können, ohne mit überzogenen Reaktionen kulturellen oder ökonomischen Schaden anzurichten. Zugleich ergeben sich in der Krise auch neue Chancen, von der Erschließung neuer Marktsegmente durch innovative Produkte bis hin zur Übernahme angeschlagener Wettbewerber. So oder so ist die Realität in vielen Unternehmen im Augenblick von der Krise bestimmt, von der noch keiner weiß, wie lange sie dauern und wie tief sie werden wird. Veränderungssschwerpunkte werden nicht mehr bewusst und nach längerem Reifungsprozess gewählt, sondern von der Krise diktiert. Ich spreche zum Thema mit Winfried Berner, Gründer und Lenker der Umsetzungsberatung.
Ulrich Erik Hinsen
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