Hallo liebe Hörer, die positiven Auswirkungen lassen nicht lange auf sich warten. Im Oktober 2013, dem ersten Monat nach Eröffnung der neuen Freihandelszone, legte das Luftfrachtvolumen am Shanghaier Flughafen Pudong erstmals seit neun Monaten zu.
Der Zuwachs fiel mit fast zehn Prozent deutlich aus. Und seit Wochen beantragen regelmäßig weitere Unternehmen eine Zulassung in der Zone. Seit Mitte November ist Malca-Amit dabei, ein Anbieter von Lagerräumen für Luxusgüter, Diamanten, Edelmetalle, Kunstwerke. In fünf Tresorräumen sollen bis zu 2000 Tonnen Gold und Edelsteine Platz finden. Einige Tage später stieß auch die Shanghai International Energy Exchange hinzu, eine Börse für den Handel von Energie-Futures.
Die jüngste, 29 Quadratkilometer große Sonderwirtschaftszone der Volksrepublik soll eine neue Phase wirtschaftlicher Öffnung im Land einläuten. Sie gilt als Experimentierfeld, insbesondere für die Liberalisierung der Finanzwirtschaft. Die Idee: Auf vier separaten Flächen im Osten der Metropole – das Gelände umfasst unter anderem den Tiefwasserhafen Yangshan und den internationalen Flughafen Pudong – werden auf kleinem Raum Liberalisierungsschritte getestet. Erweisen sie sich als erfolgreich, können sie auf weitere Regionen oder das ganze Land ausgedehnt werden.
Mit einem Schwerpunkt auf die Finanzwirtschaft bietet sich Shanghai als Standort an, soll die Stadt doch bis 2020 zu einem internationalen Finanzzentrum ausgebaut werden. Außerhalb des Geldsektors werden im Handel und in 18 Dienstleistungssektoren Restriktionen gelockert. Dazu gehören Logistik und Schifffahrt, Handel, Rechtsberatung, Ingenieurdienstleistungen, Entertainment und Gesundheitswirtschaft …
Ulrich Hinsen | ManagementRadio